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Realitätsabgleich: Vinyl

Posted by: on Aug 4, 2017 | No Comments

 

Mit einem Marktanteil von gerade mal 4,5% wird derzeit Vinyl als  “Saviour of the Musicbiz” heiss gehandelt. Die Musikkassette, die in diesem Zusammenhang auch gern genannt wird, hat einen Marktanteil von 0,1% (Quelle BVMI)

Grund genug, mich auf einen Plausch mit  Marcus “Delfonic” zu treffen, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Verkommt das Medium Vinyl zu einem (kapitalistischen) Spekulationsobjekt?

……haben Vinyl-Käufer überhaupt einen Plattenspieler, was geht bei Discogs, warum wird Musik mit 19% versteuert, was ist bloß mit dem Record Store Day passiert und mehr… 

Auslöser für meine neugierige Fragerei war unter anderem der Post:

OYE Records verkauft in seinen 2 Läden überwiegend elektronische Musik (neben einem riesigen 2nd Hand Angebot) deshalb beziehen sich hier die Antworten überwiegend auf diesen Markt (House, Techno, Electro). Dieser Markt scheint seit einigen Jahren zu stagnieren, geht man von den Verkaufszahlen aus. Auch daß Re:Issues boomen, deutet darauf hin, daß das Interesse an neuen VÖ’s in diesen Genres nachlässt.

(Quelle: BBC)

 

Markus aka Delfonic im OYE Records Store Berlin Prenzlauer Berg

Discogs:

Discogs ist DER Marktplatz für Vinyl, gebraucht oder Neu. In 2015 wurden über 6 Millionen Platten darüber verkauft. (Quelle: Vinylfactory) Plattenläden/Labels bei Discogs: Jei or Nei? Und wenn ja, wie? Verknappung führt natürlich zu Spekulation. Marcus erzählt aus dem Nähkästchen und gibt auch gute Tipps für Labels. 

 

Kunde ist heute “Experte”:

“Halbwertszeit” der Käufer aber auch Fragen um Sound-A-Likes oder der Soundästhetik im Bereich House/Techno. Wandlung des Kunden vom Interessierten zum Experten, was heißt das?

 

Musik wird mit 19% versteuert, Bücher mit 7%:

But why? Es gibt einfach keine Lobby dafür. Das wär doch mal was sinnvolles für die zahllosen Institutionen, die vom Senat finanziert werden…

 

Recordstore Day:

 (Wikipedia: Recordstore Day) Was ist hier eigentlich passiert? Die ursprüngliche Idee, Indie-Läden zu unterstützen, ist im Laufe der Jahre durch Überflutung des Marktes durch Releases der Majorlabels irgendwie abhanden gekommen.

Marcus: “Unsere Stammkunden sind an dem Tag einfach nicht mehr gekommen, die hatten keinen “Bock” darauf, deshalb haben wir damit aufgehört.”

Haben Vinylkäufer überhaupt einen Plattenspieler?

Was mich natürlich auch brennend interessierte war die Frage, ob Vinylkäufer ihr Platten überhaupt anhören. Letztes Jahr machte diese Grafik die Runde:

Kassetten mit einem Marktanteil von 0,1%

 

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